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KI revolutioniert auch die Kommunikation

Microsoft hat mit dem „Copilot“ aufgezeigt, wie KI helfen kann, Content (Texte, Powerpoint-Präsentationen, E-Mails, etc.) viel schneller als bisher zu erstellen. Damit können auch Prozesse bei der Kommunikation mit Kunden und Partnern auf eine bisher nie gekannte Weise beschleunigt und nachhaltiger gestaltet werden.

In diesem Artikel geht es nicht darum, wie man den Mega-Trend Nachhaltigkeit kommuniziert. Vielmehr geht es darum, wie die Kommunikation mit Leads, Kunden, Mitarbeitern, Projekt-Partnern und Investoren selbst nachhaltiger wird.

Nachhaltig zu kommunizieren bedeutet nämlich, mit gleichen oder sogar weniger Ressourcen in der Kommunikation mehr zu erreichen. Es bedeutet, die Botschaft so zu verfassen, dass sie für die Zielgruppe relevant wird. Nachhaltig zu kommunizieren, bedeutet, Personen die Botschaft in individueller Form und in bevorzugten Formaten so häufig auszuliefern, dass sie tatsächlich wahrgenommen wird. Darum hat Nachhaltigkeit in der Kommunikation heute viel mit einer konsequenten Nutzung von KI zu tun.

Fachkräftemangel ausgleichen
Der Fachkräftemangel in Sales, Marketing und Kommunikation war im letzten Jahr das Hot-Topic. Und - bedingt durch den demographischen Wandel und die Verrentung der Babyboomer-Jahrgänge - werden nie wieder so viele Kräfte in der Kommunikation zur Verfügung stehen. Es wird sich noch dramatisch verschlechtern.

Die Situation der Kommunikatoren verschärft sich auch dadurch, dass sich die Möglichkeiten mit Stakeholdern zu kommunizieren, sogar vervielfältigen. Durch neue

Kommunikations-Technologien (z. B. Generative KI)

Kommunikations-Kanäle (z. B. das Metaverse)

Kommunikations-Disziplinen (z. B. signal- und ereignisbezogene Kommunikation)

Die Anzahl der KollegInnen in der Kundenkommunikation und der, die Zeit für interne, Projekt- oder Leadership-Kommunikation aufbringen, müsste in Zukunft also noch steigen. Doch dieser Wunsch wird kaum erfüllbar sein.

Touchpoints vervielfältigen
Prinzipiell sind mehr Kommunikations-Kanäle, wie sie durch neue Technologien entstehen, sogar ein Vorteil. Denn was passiert mit einer Information, die bei der heutigen Informationsflut von unserer Zielperson nur einmal gehört wird? Vermutlich nichts. Studien gehen heute davon aus, dass sechs Kontaktpunkte - Touchpoints - erforderlich sind, bevor wir ein Thema überhaupt richtig ernst nehmen. Und das ist auch bei der internen Kommunikation so. In der Kommunikation mit den diversen Stakeholdern können wir die Botschaft nicht einfach sechsmal über den gleichen Kanal im gleichen Format wiederholen. Dadurch erreichen wir nur, dass uns die Person über diesen Kanal keine Aufmerksamkeit mehr schenkt oder ein Opt-Out schickt.

Zielpersonen reagieren deutlich besser darauf, wenn individuelle Informationen sie mehrmals, über unterschiedliche Touchpoints und in verschiedenen Formaten erreichen. Das macht unsere Kommunikation besser, aber auch sehr viel aufwendiger und komplexer.

Generative KI
Die Nutzung von Generativer KI wird deshalb in der nachhaltigen Kommunikation eine sehr große Rolle spielen. Generative KI sind alle Systeme und Tools, die mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisiert Content erstellen. Diese Inhalte können zum Beispiel Texte, Bilder, Audio, Video, aber auch Code, 3D-Modelle, Avatare und Simulationen sein.

Content individualisieren
Anbieter von Psychological AI können z. B. personalisierte Nachrichten fünfmal schneller erstellen als geübte Experten. Dazu analysiert das Tool die Persönlichkeit des Empfängers (meist Leads) oder des Senders (häufig genutzt im HR), clustert Handlungsmotive (im Einsatz für Bestandskunden) und stimmt die Inhalte, die Wortwahl und die Tonalität darauf ab. Anschließend hilft ein GPT-unterstützer Schreibassistent dabei, schnell einen passgenauen Text zu formulieren.

Individualisierung besteht aber auch darin, die Botschaften und Contents in der Sprache anzubieten, die die Person bevorzugt. Texte automatisiert zu übersetzen, gehört bereits zum Standard. Und die Übersetzung von Dialogen wird auch im privaten Bereich schon angewandt. Darüber hinaus lassen sich Audio- und Video-Dateien mit zusätzlichen Tonspuren versehen. Dazu erstellt ein Speech-to-Text-Tool ein Transkript der Audio- oder Video-Datei. Das Transkript wird in die gewünschte Sprache übersetzt und dann über ein Text-to-Speech-Tool in gesprochene Sprache verwandelt. Die so entstandenen zusätzlichen Tonspuren werden der Datei als auswählbare Optionen hinzugefügt.

Mithilfe eines KI-Video-Generators lässt sich aus Text innerhalb von Minuten ein komplettes Video erstellen, in über 120 Sprachen und Akzenten. Schauspieler, die als sogenannte Avatare fungieren, wurden dafür vorab vor einer 4K-Kamera gefilmt. Dank der so erfassten Videodaten kann der Avatar beliebige Texte sprechen - was auch immer der Anwender braucht und vorgibt. Unternehmen können sich sogar einen Custom-Avatar erstellen, einen persönlichen Avatar mit eigener Stimme.

Und auch wenn heute noch niemand ein Fan von Chatbots ist - auch sie werden für die nachhaltige Kommunikation eine wichtige Rolle spielen.

Conversational AI
Das, was ChatGPT zurzeit einzigartig macht - und weshalb auch viele Menschen es gerne testen - ist die Kombination von zwei KI-Lösungen. Zum einen ist da die Generative KI, die Contents erstellen kann. Und zum anderen - dies ist entscheidend - können Nutzer über einen Chatbot, eine Conversational AI, mit dieser KI interagieren. Die Hemmschwelle für Nutzer, mit einer Maschine zu kommunizieren, ist so um ein Vielfaches gesenkt. Denn die Maschine wirkt menschlich und sie versteht normale Sprache.

Die Herausforderung war und ist, wie wir Kommunikatoren der Maschine, der KI, verständlich machen können, was wir überhaupt wollen. Maschinen per Code Befehle zu erteilen, war bis vor ein paar Jahren noch Programmierern vorbehalten. Heute werden Sprachmodelle auch deswegen als Game Changer bezeichnet, weil sie Maschinen beibringen, unsere natürliche Sprache zu verstehen. Selbst bei der Kommunikation zwischen Menschen liegt genau hier die Herausforderung: verständlich zu machen, was man selbst benötigt, beziehungsweise was man von dem anderen möchte. Je besser oder je passender das Briefing bezogen auf die spezielle Person ist, desto besser das Ergebnis. Das ist bei künstlichen Intelligenzen nicht anders.

A Fool with a Tool …
… is still a Fool. Es ist nicht nur wichtig, dass wir lernen, mit KI-Tools richtig umzugehen, damit wir das gewünschte Ergebnis bekommen. Noch brauchen wir gute Kommunikations-Profis, die wissen, wann welche Kommunikation in welcher Situation für welche Stakeholder passend ist. Die ein richtiges Briefing formulieren können. Und darüber hinaus beurteilen können, ob die Ergebnisse überhaupt einsetzbar sind.

Nutzung von KI-Tools breit zugänglich machen
KI-Funktionalitäten müssen für Kommunikatoren leicht zugänglich sein:

Early Adopter und technik-affine Kommunikatoren (nur 5 Prozent) nutzen KI-Tools auch stand-alone, als Einzel-Lösung, und melden sich dazu eigens bei Technologie-Anbietern an.

Kommunikatoren werden zukünftig mit KI-Tools aber auch in Berührung kommen, weil ihre bereits im Einsatz befindlichen Kommunikations-Lösungen direkte Schnittstellen dazu erhalten (zwischen 10 und 25 Prozent). So verfügt beispielsweise eine deutsche Marketing-Automations-Plattform bereits über direkte Schnittstellen zur automatisierten Übersetzung mit DeepL und zum KI-Writer GPT.

Eine wirkliche Verbreitung werden die Funktionalitäten der KI-Tools jedoch erst erfahren, wenn sie in weltweit verbreitete Anwendungen wie etwa Word, PowerPoint, Outlook und weitere Office-Programme integriert werden (85 Prozent Verbreitung in Deutschland). Konzernchef Satya Nadella hat just Microsoft 365 Copilot angekündigt. Wann es breit ausgerollt wird oder welche Mehrkosten damit verbunden sind, ist noch nicht bekannt.

Und schließlich sollten KI-Funktionen für eine hohe Durchdringung auch direkt auf allen Devices zur Verfügung stehen, etwa auf dem Smartphone (bis zu 95 Prozent).

Die Zukunft der Kommunikation
Kommunikation mit all unseren Zielgruppen muss heute effektiv, effizient und möglichst individualisierbar sein. In Verbindung mit dem richtigen Kommunikations-Know-how helfen moderne KI-Tools dabei, nachhaltig zu kommunizieren.

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